Tuesday, 4 November 2014

GDL Streik

Moin,

ich habe die letzte Stunde damit verbracht auf twitter mit dem Menschen zu streiten der für die Tagesthemen die tweets zwitschert.
Grund dafür war die Kritik in einem Kommentar den der Tagesthementwittermensch verlinkt hatte. Kritisiert wurde dort, dass der Chef der Gewerkschaft der Lokführer Claus Weselsky aus "persönlichen Gründen" einen Steik wolle.
Im Deutschlandfunk erklärte uns eben dieser aber, dass er gar nicht allein entscheiden könne ob die Gewerkschaft streikt oder nicht.

Das ganz geht aber schon am Thema vorbei. Bei Piloten und Bahnern wird geweint wenn diese ihr Grundrecht auf Streik und Arbeitskampf wahrnehmen. Die Medien kommentieren statt zu berichten und die Bevölkerung hat Wut auf die Gewerkschaften.
Mit anderen Worten: Man privatisiert einen Staatskonzern und gibt den Arbeitern und Angestellten Streikrecht und verfällt dann in Panik wenn diese ihre gegebenen Rechte auch nutzen.

In den Medien wird dieser Arbeitskampf zum Untergang des Abendlandes aufstilisiert. (Anmerkung: Für diese ist natürlich Deutschland das Abendland ...) Die Menschen haben Angst, dass die Welt untergeht und denken die Lokführer sind ein elitäres Pack das sich doof verdient an unseren Bahnfahrkarten. Tun sie aber nicht.
Wir holen uns eine einigermaßen zuverlässige Quelle heran, den Focus.
"Ein Lokführer bei der Deutschen Bahn (DB) verdient im Schnitt pro Monat rund 2700 Euro brutto."
Weiter heisst es: "Diese Summe liegt klar unter dem Durchschnittsverdienst aller Arbeitnehmer in Deutschland"
Quelle: http://www.focus.de/finanzen/news/bahn/lokfuehrer-ihr-einkommen-ihre-zulagen-ihre-arbeitszeiten_aid_607209.html (Und ja ich weiß, dass das 2011 war ...)

Das ist aber nicht das Ende der Geschichte. Das Problem nämlich ist folgendes:
GDL-Bundesvorsitzender Claus Weselsky: „Mit diesem Tarifdiktat hat die DB erstmals eindeutig ihr rechtswidriges Verständnis des Grundgesetzes Artikel 9 Absatz 3 schriftlich niedergelegt. In den §§ 6 und 7 des beiliegenden Entwurfs diktierte sie der GDL trotz mehrfacher Ablehnung in den Hintergrundgesprächen sowohl die Nichtzuständigkeit für einen Teil ihrer Mitglieder als auch den Verzicht auf das Streikrecht. Aus dem Tariftext geht unmissverständlich hervor, dass die GDL freiwillig und ohne jegliche Begründung ihre eigenen Grundrechte und die Grundrechte ihrer Mitglieder mit Füßen treten sollte.“
Zitat von http://www.gdl.de/Aktuell/ListePresse

Die GDL will ihre Grundrechte beschützen und streikt die Deutsche Bahn deswegen von der Seite an. Dieser verrückte Vorschlag der Deutschen Bahn ist also der Grund warum in dieser Woche Züge stehen bleiben. Ohne Übertreibung kann man zusammenfassen: Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer ist an vorderster Front unsere Demokratie zu schützen und trägt dabei die Fahne. Die öffentlich-rechtlichen Medien haben dieser Gewerkschaft den Kampf angesagt.

Hört auf euch in Arbeitskämpfe einzumischen!
Ihr könntet stattdessen einfach mal berichten wie mies Transportunternehmen bezahlen. Ihr wisst schon, die die euch die Medikamente zu den Apotheken bringen. Die euch die Fotos zum Rossmann und so weiter fahren. Die die diesen Land am Leben erhalten. Denn hätte die ver.di den gleichen Mut wie die GDL stände Deutschland eine Woche lang still und die Menschen wären da getroffen wo es ihnen wirklich weh tut. Und glaubt mir, die Transportbranche weit ab der Schienen verdient sehr viel schlechter.

Gruß



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